
...wenn "sich Bewegen" und Handeln mit Körper und Stimme
plötzlich ein zutiefst inspirierender Vorgang ist…
...zieht mich dieser Prozess seit meiner frühesten Kindheit an.
Kurz nachdem ich laufen konnte, turnte und tanzte ich zu Musik in den Wohnzimmern meiner Familie
und musizierte auf den dort untergebrachten Klavieren. Im Kindergartenalter begann ich mit dem Kunstturnen
und kurze Zeit später mit regelmäßigem Unterricht in Klavier und Chorgesang.
In den folgenden zehn Jahren widmete ich dem Kunstturnen den größten Teil
meiner Freizeit. Ich nahm an regionalen und nationalen Wettbewerben
teil. Mein Bewegungsdrang hatte eine erste Form des Ausdrucks gefunden.
Meine musikalische Neugier war allerdings noch nicht ausreichend gestillt.
Also verlagerte ich danach den Schwerpunkt meiner Beschäftigung.
Ich intensivierte das Klavierspiel und nahm Gesangs- und Ballettunterricht.
Nach dem Abitur machte ich mich daran, meine Leidenschaften zu
professionalisieren: ich studierte Musik an der Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Mannheim mit den Schwerpunkten Klavier, Gesang und
Dirigieren und Sport mit den Schwerpunkten Hirnforschung und
Biomechanik an den Universitäten Heidelberg und Stuttgart.
Während meiner sechsjährigen Studienzeit begann ich, als
Künstlerin zu arbeiten: Als Sängerin in einer A-Capella Formation,
Darstellerin in musikalisch-dramatischen Performancegruppen,
Korrepetitorin für Sänger- und Intrumentalist*innen und als
Dirigentin bei Orchesterprojekten.
Nach dem Abschluss absolvierte ich ein vierjähriges Studium
der Sprechkunst und Kommunikationspädagogik an der
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart mit den
Schwerpunkten Sprechkunst, Gesang und Rhetorik und
erweiterte mein künstlerisches Arbeitsfeld: Ich spielte in
Kurzfilmen, konzipierte und realisierte als Dirigentin
musikalisch-dramatische Chorperformanceprojekte und
begleitete darstellende Künstler*innen als Coach bei der
Konzeption und Verwirklichung ihrer Projektideen.

Dabei entdeckte ich zunehmend meine Freude an der künstlerischen Lehre und entwickelte nach dem Studium eine
Methodik für ein neues, integratives Spiel- und Performancetraining, das Künstler*innen als Menschen mit ihren Ausdrucksmöglichkeiten im Zentrum des künstlerischen Vorgangs sieht.
Parallel begann ich als Coach für Rhetorik, Arts und Leadership, Menschen in beruflichen Kontexten zu begleiten. Daneben unterrichtete Schauspielstudierende an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. In meiner Zusammenarbeit mit dem leitenden Team des Studiengangs Schauspiel konnte ich dort wesentliche Impulse zur Methodik, der Konzeption der Lehre sowie zur strukturellen Organisation setzen.
Wir schufen neue Strukturen für das ständige Curriculum der Schauspielausbildung und das Absolvierendenvorspiel und setzten methodische und systematische Veränderungen um, die u.a. zur erfolgreichen Aufnahme der Hochschule in die Ständige Konferenz der Schauspielausbildung (SKS) führten.